Gedenkstein - Fund und Bergung

(übernommen aus: “Festschrift zum 1000-jährigen Jubiläum Wichtenbeck” -2004-)

(Text: Christian Holst)

Wie wurde der Gedenkstein, der zum Gedenken an “1000 Jahre Wichtenbeck” jetzt am Ortseingang steht, eigentlich gefunden ???

Diese Frage wurde mir auf einer Versammlung für die Planung der 1000-Jahr-Feier gestellt ! Daraufhin dachte ich mir, ich schreibe dieses mal auf.

Begonnen hat alles damit, dass ich am 14.04.1990 wie gewohnt unseren Acker mit dem Schlepper gepflügt habe. Mit einem Mal setzt der Pflug mitten auf dem Acker aus dem Boden heraus. Ich dachte damals nur - na, da ist wohl ein kleiner Stein !

erster Versuch

Ein großer Stein

Als ich dann das nächste Mal an der Stelle vorbeipflügte, kam der Pflug vorne nochmals aus dem Boden. Daraufhin überlegte ich, was das wohl sei ? Also hielt ich an und schaute nach. Aber es war nicht allzu viel zu sehen. Also fing ich an zu buddeln; doch ich musste feststellen, dass da mit der Hand nichts zu machen war. Also nahm ich den Schlepper mit dem Frontlader und entfernte damit vorne etwas Erde. Ich versuchte, den Stein mit der Frontladerschaufel herauszuhebeln, doch es gelang einfach nicht. Also fuhr ich nach Hause und holte meinen Vater Heinrich Holst. Dieser sollte sich anschauen, ob dieser Stein bleiben sollte oder nicht. Also fingen wir an, noch mehr Erde um den Stein herum wegzuschaufeln. Doch dieser wurde immer größer und größer und das Loch drum herum auch !

Nach einigen Stunden hatten wir den Stein nun richtig freigelegt und von einer Seite eine Schräge gemacht, von wo aus wir den Stein herausziehen wollten. Wir holten einen zweiten Schlepper und ein paar Stahlseile. Ein Seil legten wir um den Stein und hingen es an einen Schlepper. Den zweiten Schlepper spannten wir noch davor. Doch der Stein rührte sich kaum. Also holten wir unseren dritten Schlepper und versuchten es noch einmal. Nun rührte der Stein sich ganz leicht, aber es war noch zuviel Erde davor. Also musste der Schlepper mit dem Frontlader wieder abgehängt werden, um noch mehr Erde vor dem Stein wegzuräumen.

Dann hängten wir alle Schlepper wieder an den Stein und dieser kam wieder ein Stück weiter. Anschließend musste wieder etwas Erde weg - also wieder abhängen. Diese Prozedur führten wir dann noch ein paarmal durch, bis der Stein fast oben war. Nun half alles nichts mehr, es musste noch ein vierter großer Schlepper her ! Also fuhren wir zu unserem Nachbarn Johannes Niemann. Den fragten wir, ob er uns mal kurz mit seinem Schlepper helfen könnte. Hannes kam dann auch sofort mit und wir konnten nach einigen Anläufen den Stein auch besser bewegen. Schließlich war er heraus und wurde zum Feldrand gezogen, was nun auch nicht mehr ganz so schwierig war.

Mit vereinten Kräften

Im Anschluss musste nur noch das riesige Loch im Erdboden wieder zugemacht werden,was, wie man sich vorstellen kann, auch ein bisschen Zeit in Anspruch nahm.

Am Lindenberg

Da lag nun der Stein einige Jahre und wurde am Anfang auch gerne besichtigt. Aber mit der Zeit wuchs er schon ein wenig ein. - Bis die Idee entstand, diesen Stein als Gedenkstein für “1000 Jahre Wichtenbeck” zu verwenden !  Eine super Idee ! Alle waren damit einverstanden. Dieses warf nur eine Frage auf: „Wie den Stein zum Ortseingang bekommen ?“
Nach Überlegungen wurde bei der Firma Rheinmetall angefragt, ob sie den Stein mit einem großen Kran und einem Tieflader umsetzen könnten. Rheinmetall erklärte sich netterweise bereit und stellte den Stein dort auf, wo er nun steht - und ich denke, die nächsten 1000  Jahre stehen wird.

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